Es weihnachtet sehr! Auch beim 2. Teil vom Supertürchen auf Martins Kochkunst. Zuerst möchte ich mich beim
180° Team für dieses tolle Blogevent bedanken, jeden Tag aufs neue ein Türchen zu öffnen und von jedem ein paar persönliche Gedanken zum Frohen Fest zu lesen. Nachdem die vorherigen Türchen schon mehr als lesenswert waren und einmal sogar ein
Oscar verdächtiger Film dabei war, hoffe ich, dass das Niveau hier im Blog nicht allzu sehr abfällt. Denn so viele Jahre habe ich noch nicht auf dem Buckel, ein großer „Weihnachtschwank“ aus meinem Leben folgt nicht... Dafür ein paar Kindheitserinnerungen, die noch nicht allzu sehr verblasst sind...
Bei uns in Bayern kommt nicht der Weihnachtsmann sondern das Christkindl und wir hatten immer das Glück, dass die Wunschzettel den Weg zum Christkindl gefunden haben. Was wohl auch nicht verwunderlich ist, selbst als kleiner Kerl merkt man irgendwann, dass das Christkind nur eine Mär ist. An den leuchtenden Augen bei der Bescherung änderte das aber nichts. Die Tür zum Wohnzimmer war am heiligen Abend ab Nachmittag bis zum Anfang der Dämmerung geschlossen und erst als eine kleine goldene Glocke ertönte durften mein Burder und ich hineinstürmen und mit leuchtenden Augen die Geschenke unter dem Baum bewundern. Besonders ist mir hierbei eine Ritterburg in Erinnerung geblieben. Klassisches Essen ist bei uns am Heiligen Abend Fondue Bourguignonne, das natürlich besonders lustig ist mit zwei kleinen Buben. Aber keine Angst, weder ich noch mein Bruder sind entstellt von Verbrennungen und der Tisch hatte auch nie Brandflecken... Ein Glück, dass wir beim Essen schon immer relativ diszipliniert waren. Bei unserem Wunsch fürs Weihnachtsessenhat sich bis heute nichts geändert, auch wenn es heutzutage ein paar kreativere Soßen und Salate gibt. Am 1. Weihnachtsfeiertag gibt es dann Ente nach einem genialen Rezept von Schuhbeck aus seinem ersten Kochbuch, wo er noch schlank und bodenständig in Waging gekocht hat.
Nachdem im ersten Teil schon vom dreisten "Bub 1" zu lesen war, der die gesamte Dose mit den Husarenkrapferln vertilgt hatte, kann meine damaligen Handlungen wohl nachempfinden.
Meine Großmutter backt für mich und meinen Bruder jedes Jahr immer jeweils eine Sorte ganz bestimmter Plätzchen. Mein Bruder bekommt "Kaugummiplätzchen", äußerst süße, zähe und kaugummiartige Makronen. Für mich selbst ist immer eine Dose mit Linzer Törtchen reserviert. Nachdem mein Bruder sich als rücksichtslos in Hinsicht auf Plätzchen gezeigt hatte, habe ich meine Dose so gut versteckt, bis ich sie vergessen hatte. Eine Zeit lang später waren in der Dose nur noch steinharte Linzer Törtchen... zu schade für meine Lieblingsplätzchen.
Linzer Törtchen
140 g Butter
140 g Zucker
150 g gemahlene Haselnüsse
150 g Mehl
2 Eier
1 Prise Salz
100 g Johannisbeerkonfitüre
Die Johannisbeerkonfitüre in einen Topf geben und einmal aufkochen lassen. Die restlichen Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten und zu einer Kugel formen. 1 Stunde im Kühlschrank kalt stellen. Aus dem Kühlschrank nehmen und ausrollen. Kreise ausstechen und 15 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und die Hälfte der Kreise mit der Konfitüre bestreichen. Die Kuvertüre hacken und in einem Schlagkessel über einem Wasserbad schmelzen. Die Plätzchen zusammen setzen und die Oberseite in Schokolade tauchen.